Beratungslehrkraft für Drogen- und Suchtfragen

Ann-Kathrin Butterbach
Beratungslehrkraft für Drogen- und Suchtfragen

Wann wird aus einer Gewohnheit eine Sucht …

Bei dem einen ist es die Schokolade, bei dem anderen der Kaffee, bei wieder einem anderen das Handy und bei einem weiteren die Zigarette oder das tägliche Bier – so hat jeder etwas, auf das er nicht mehr verzichten möchte oder kann.

Aber wann wird aber aus Genuss eine Abhängigkeit, aus einem starken Wunsch ein Zwang, aus einer Gewohnheit eine Sucht? Der Weg in die Abhängigkeit geht mit einem schleichenden Gewöhnungsprozess einher, der von den Betroffenen selbst oftmals gar nicht so bewusst wahrgenommen wird, sondern vielmehr von seinem sozialen Umfeld infolge einer Verhaltens- oder Wesensveränderung.

„Sucht ist ein unabweisbares Verlangen nach einem bestimmten Erlebniszustand. Diesem Verlangen werden die Kräfte des Verstandes untergeordnet. Es beeinträchtigt die freie Entfaltung der Persönlichkeit und zerstört die sozialen Bindungen und die sozialen Chancen des Individuums.“

(K. Wanke (1985): Süchtiges Verhalten. In: Deutsche Hauptstelle gegen die Suchtgefahren (Hrsg.): S. 20)

Oftmals liegt diesem ersten Wunsch nach einem wohligen Erlebnis ein Bedürfnis zugrunde, welches aus ganz vielseitigen Situationen heraus entstanden sein kann: fehlende Integration in der Peergroup, familiäre Probleme, schulische Belastungen oder negative Selbstwahrnehmung. Manchmal ist es aber auch nur die Experimentierfreudigkeit. Grundlegend ist jedoch immer eine gesunde Einstellung gegenüber sich selbst, den eigenen Bedürfnissen und dem sozialen Umfeld.

Meine Möglichkeiten der Prävention und Nachsorge:

  • Stärkung des Selbstvertrauens durch Förderung der positiven Selbstwahrnehmung
  • Ausbau der kommunikativen Fähigkeiten, um konflikt- und risikobehafteten Situationen im Alltag besser begegnen zu können
  • Sensibilisierung für eine gesunde Experimentier- und Risikobereitschaft
  • Altersgerechte Aufklärung über Konsumgründe, Suchtentwicklung und mögliche Schutzfaktoren
  • Reflexionsgespräche über mögliche Konsumerfahrungen

Wenn du also als Schüler oder Schülerin des Gymnasiums Nord das Gefühl hast, dass eine Person aus deinem näheren Umfeld Anzeichen einer substanzgebundenen (bspw. Alkohol, Nikotin, Drogen) oder nicht substanzgebundenen (bspw. Computer- oder Internet, Essstörung) Abhängigkeit zeigt oder du Fragen zu ersten eigenen Konsumerfahrungen hast, kannst du dich jederzeit vertrauensvoll mit deinen Fragen, Ängsten und Sorgen an mich wenden.

Mein Wunsch ist eine progressive Förderung der sozial-emotionalen Kompetenzen, um die Kinder und Jugendlichen unserer Schule in ihrem eigenverantwortlichen Umgang mit Belastungen zu stärken.