Influencerin stellt sich den Fragen der 8d

Am 31.10.2024  hatten wir die Gelegenheit, mehr über die Arbeit von Influencern zu erfahren. Die Influencerin und  Kinder- und Jugendtherapeutin Hilal Virit hat uns im Rahmen unseres Medienprojekts besucht . Sie ist auf Instagram unter dem Namen „psycho.logisch.hilal“ bekannt und betreibt eine eigene Praxis in Neu-Isenburg. Hilal wurde während der Corona-Zeit als Influencerin aktiv und hat seitdem viele Menschen durch ihre Videos auf Instagram und früher auch TikTok inspiriert. Besonders Kinder und Jugendliche suchen ihren Rat, da sie auf eine einfache und verständliche Weise über Probleme und deren Lösungen spricht.

Hilals Hauptziel ist es, Kindern zu helfen. Sie gibt ihnen Tipps, wie sie mit schwierigen Situationen besser umgehen können und welche Wege es gibt, wenn sie sich zum Beispiel traurig oder unsicher fühlen. Ihre Videos waren anfangs rund 40 Minuten lang, aber mit der Zeit hat sie gelernt, ihre Ratschläge und Ideen in kürzeren Clips zu verpacken. Jetzt sind ihre Videos meistens nur noch zwei Minuten lang und somit viel leichter anzuschauen.

Hilal ist eine sehr erfolgreiche Therapeutin und hat es außerdem auf Instagram in kürzester Zeit geschafft, eine große Fangemeinde aufzubauen. Obwohl sie keinen Wert auf Likes legt und keinen Profit durch ihre Social-Media-Aktivitäten macht, ist sie zu einer kleinen Berühmtheit geworden. Sie meint sogar, dass ihr diese Anerkennung nicht wichtig sei – ihr gehe es einfach darum, dass ihre Botschaft ankomme und sie möglichst vielen helfen könne. Geld verdient sie damit nicht, da sie durch ihre berufliche Tätigkeit als Therapeutin keine Werbung machen darf. Angebote, als erfolgreiche Influencerin Werbung zu machen, zum Beispiel für Yoga-Kleidung und Vieles mehr, lehnt sie ab.

Durch die große Reichweite auf Instagram wurde Hilal oft von Menschen auf der Straße erkannt und angesprochen, was manchmal unangenehm für sie ist. Sie postet ihre Inhalte nicht mehr auf TikTok, weil der Druck, ständig neue Inhalte zu posten, zu groß wurde. Für sie ist Instagram die geeignetere Plattform, da es hier entspannter und freundlicher zuginge. Obwohl sie in vier Jahren nur 70 Beiträge auf Instagramm gepostet, erreicht sie immer mehr Menschen. Auch viele Podcast-Firmen sowie ein Fernsehsender sind auf sie aufmerksam geworden und haben sie eingeladen, doch sie hat sich hauptsächlich auf ihre eigene Plattform und ihre Praxis konzentriert.

Neben ihrer Tätigkeit als Therapeutin und Influencerin hat Hilal auch zwei Bücher geschrieben, ein Sachbuch und ein Kinderbuch, die beide sehr gut angekommen sind.. Das zeigt, wie viele Menschen ihre Arbeit wertschätzen.
Hilal hat uns einige wichtige Hinweise gegeben. Sie sagte, für Jugendliche sei es aus verschiedenen Gründen problematisch, Influencer zu sein.
Bei Jugendlichen ist das Selbstwertbefühl noch nicht so gefestigt und die Hates würden zu einer Belastung führen. Außerdem würde die Privatsphäre verletzt. Wenn jemand das Influencenen als zweites Standbein hätte, sei es möglich, aber auf jeden Fall solle die Schule erst einmal beendet werden und ein Beruf erlernt werden. Jeder Mensch lebe in verschiedenen Rolle, aber die Rolle als Influencer darf nicht die einzige Rolle eines Jugendlichen bzw. eines Menschen sein.

Sara und Valentina (8d)

Der Besuch der Influencerin Hilal Virit war außerordentlich interessant ,
Interessant war, dass Hilal keine Werbung macht und dass ihr ihre Botschaft, Kinder, Jugendliche und deren Eltern zu erreichen, sehr am Herzen liegt.
Interessant war außerdem, dass deutlich wurde, wie sie mit Hate auf Instagramm umgeht.  Hilal steigert sich nicht in die Hates und reagiert nicht darauf. Sie weiß mit dem Druck umzugehen, der entsteht, wenn viele Menschen ihre Beiträge liken, indem sie Pausen von den Sozialen Medien einlegt.
Es ist bereichernd und auch traurig zugleich zu erfahren, dass es Menschen gibt, die mit einem Video Tausende von Euro verdienen, dies aber nicht zu einem besseren Lebensgefühl für sie beiträgt.
Dieser Besuch war toll, da wir Schüler viel Neues und Interessantes gelernt haben, vor allem aber auch die Schattenseiten des Influencer-Seins kennenlernen durften. Danke an Hilal für diesen Besuch und dass sie uns so bereitwillig einen Einblick als Content-Creatorin gegeben hat!

Maja und Sarina (8d)

Fotos: Béatrice Busch-Frevert