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Meine Erfahrung bei der Sommerakademie Papenburg 2024

Im Sommer 2024 hatte ich das Glück durch einen Schulvorschlag an der Sommerakademie Papenburg teilzunehmen und zwei Wochen intensiv mit dem Thema „Viel zu verhandeln – Internationale Konflikte in Europa“ zu verbringen. Diese Schülerakademie findet mehrmals pro Jahr statt und richtet sich an besonders motivierte und leistungsstarke Schüler*innen die Lust haben, sich mit Gleichgesinnten tief in ein Thema einzuarbeiten – und das in einer einzigartigen Atmosphäre, fernab vom klassischen Schulalltag.

Am ersten Tag in Papenburg war ich ziemlich nervös. Ich kannte keine Menschenseele und wusste nicht, was auf mich zukommen würde. Doch schon nach wenigen Stunden legte sich die Aufregung: Alle Teilnehmer*innen waren offen und herzlich, und nach einigen Tagen entwickelte sich besonders in unserem Kurs ein starkes Gemeinschaftsgefühl. Egal ob während der intensiven Kurseinheiten oder in den Pausen – ich habe viele Menschen getroffen, die mich inspiriert und mir völlig neue Perspektiven aufgezeigt haben.

Unser Kurs umfasste jeden Tag etwa sechs Stunden und wurde von zwei engagierten Masterstudenten geleitet. Beide waren außerordentlich sympathisch, weshalb wir uns alle gut connecten konnten und wir alle auf Augenhöhe waren. Sie haben es geschafft, eine Lernatmosphäre zu kreieren, die sich sehr stark von dem Schulalltag abgrenzte: Hier ging es nicht um das bloße Vermitteln von Fakten, sondern um Diskussionen, um das Hinterfragen und das gemeinsame Weiterdenken. Die Themen, die wir behandelt haben – von der Ukraine-Krise bis hin zu Konflikten in ganz Europa – wurden lebendig, weil wir in fundierte Debatten eintauchen konnten.

Diese tiefgehenden Gespräche haben mir nicht nur im schulischen Bereich enorm geholfen, ich habe auch ein viel tieferes Verständnis für internationale Beziehungen und politische Prozesse entwickelt, welches mir in meinem gesamten Leben von Nutzen sein wird.

Die Sommerakademie ist aber nicht nur eine tolle Möglichkeit, Wissen zu vertiefen, sondern auch, um sich mit der eigenen Zukunft auseinanderzusetzen. Hier kann man sich ausprobieren, Fragen zum Studium stellen und herausfinden, ob das gewählte Interessengebiet wirklich zu einem passt. Es ist eine völlig andere Erfahrung, sich mehrere Stunden am Tag mit einem Thema zu beschäftigen, statt in der Schule nur einige Stunden pro Woche. Und genau dieser intensive Fokus hilft, klarer zu sehen, was einem wirklich liegt.

Unsere Freizeit war zwar (meiner Meinung nach) nicht so spannend wie der Kurs selbst, jedoch war sie sehr vielseitig. Sehr schnell haben sich verschiedenste Angebote entwickelt, die von den anderen Teilnehmern auf die Beine gestellt wurden: Tanzkurse, Sprachstunden in Spanisch, Schwedisch oder Türkisch, Theatergruppen, ein Chor – es gab immer etwas Neues zu erleben! Auch unsere Unterkunft in dem kleinen niedersächsischen Städtchen Papenburg war besonders interessant: Mitten in einer grünen Oase, umgeben von Seen und Pflanzen, konnten wir uns zwischen den Einheiten erholen. Besonders beeindruckt hat mich die Nachhaltigkeit vor Ort. Das Essen stammte zum Großteil aus ihrer eigenen Produktion und war überraschend lecker!

Auch wenn ich eine Woche meines regulären Schulunterrichts verpasst habe, brachte mir diese zwei Wochen sehr viel — besonders in Bezug auf meine persönliche Entwicklung. Der Einstieg mag anspruchsvoll wirken, aber man gewöhnt sich schnell an das Tempo und der verpasste Schulstoff kann schnell nachgeholt werden. Schließlich finden die Akademien meist in den Ferien oder in deren Nähe statt.

Ich hoffe, dieser Bericht kann den ein oder anderen dazu motivieren, sich ebenfalls für zukünftige Schülerakademien zu bewerben. Die Erinnerungen und Erfahrungen, die man dort sammelt, bleiben für immer und bringen einen sowohl fachlich als auch persönlich enorm weiter.

Samantha (Q3)