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Wie kann der Gründergeist in jungen Menschen geweckt werden?

Dieses Jahr konnte erstmalig der ‚Projektkurs Wirtschaft‘ in der E-Phase angeboten und durchgeführt werden. 21 interessierte Schülerinnen und Schüler hatten hier die Möglichkeit, am bundesweiten Wettbewerb „Jugend gründet“ teilzunehmen und in zwei verschiedenen Phasen unternehmerisches Denken und wirtschaftliche Prinzipien kennenlernen. 

Schon zu Anfang des Schuljahres wurden dazu im Kurs Gruppen gebildet, in denen es in den nächsten Monate Punkte zu sammeln gab. In Vorbereitung auf die Klausur, die im ersten Halbjahr geschrieben wurde, hatten wir uns bereits mit grundlegenden wirtschaftlichen Prinzipien beschäftigt und konnten nun mit dem Brainstorming für eine innovative Geschäftsidee beginnen. Wir müssten immerhin ein Problem lösen, dass genug Menschen betrifft, um lukrativ sein zu können, aber zugleich nach vielen verworfenen Ideen, die von Haarbürsten über Online Kleiderkarussells und Staubsauger reichten, hatte jede Gruppe die Chance, ihre Geschäftsidee vor einem Experten zu präsentieren. 

Michael Kadow, der Geschäftsführer des in Frankfurt ansässigen Unternehmens HOLM (House of Logistics and Mobility), welches sich unter anderem auch mit der Förderung von Start-Ups kümmert, kam im Dezember zu Besuch und gab uns zu unseren Ideen Feedback und Ratschläge. Er konnte uns außerdem eine fundierte Einschätzung zur Perspektive unseres fiktiven Unternehmens geben und stellte kritische Fragen zur Bepreisung oder der Herangehensweise generell. 

Schlussendlich war es dann aber soweit: Unsere Ideen wurden finalisiert und wir konnten die Arbeit an den Businessplänen beginnen. Darin mussten wir außer grundlegenden Fragen zu unserer Idee auch Vor- und Nachteile beleuchten, nach Konkurrenz Ausschau halten und die Finanzierung dokumentieren. Möchten wir uns Investoren vorstellen und Anteile unserer Umsätze im Gegenzug für Investitionen verkaufen? Sollen wir einen Kredit aufnehmen? Wofür müssen unsere Kundinnen und Kunden wie viel bezahlen? Auch das Marketing und Themen wie Pläne für die Zukunft oder Engagement in Sachen Nachhaltigkeit oder Sozialem waren hier gefragt. Hier mussten wir als Gruppe also noch einmal zusammenarbeiten, um unsere Idee Realität werden zu lassen. 

Der zweite Teil von Jugend gründet war das Planspiel.

Bei diesem musste das Team ein Unternehmen in den ersten Geschäftsjahren simulieren. In diesem Jahr handelte die Simulation von „Balkonia“, ein Unternehmen, welches Balkonkraftwerke verkauft und sich gegen die Konkurrenz am Markt, welche durch Computer gesteuert wurde, durchsetzen muss. Insgesamt hatte man fünf Versuche mit jeweils acht Perioden (Jahren), um eine möglichst hohe Punktzahl zu erzielen. Maximal konnte man 2000 Punkte erreichen. Jedoch erreichte man nur selten die letzte Periode, da das Unternehmen öfter, als es einem lieb war, Pleite gegangen ist. In diesem Fall war es so, dass der Versuch abgebrochen wurde und man wieder am Anfang stand. Um das zu verhindern, musste man als Team verschiedene Entscheidungen treffen, um den Fortschritt zu maximieren ohne Gefahr zu laufen bankrott zu gehen. Man konnte beispielsweise entscheiden, wie viele Mitarbeiter man für die Weiterentwicklung des Produkts einstellt und wie viel Geld man in diesen Bereich investiert. Außerdem gab es für jede Periode einen Bericht, welcher Indikatoren, wie das BIP des Jahres oder wirtschaftliche Ereignisse aufzeigte, welche ebenfalls die Entscheidungen des Teams beeinflussten. Jedoch war es selbst mit diesen ganzen Statistiken und Prognosen schwierig abzuschätzen, wie viel Geld dem Unternehmen zur Verfügung stand, wodurch man sehr schnell in die roten Zahlen kam und man sich erst wieder fangen musste, indem man während der nächsten Periode stark sparte. 

Das ist bei weitem noch nicht alles, was es zum Planspiel zu sagen gibt. Es gibt noch viele weitere Themen, welche man ansprechen kann. Zum Beispiel wie die Konkurrenz auf dem Markt auf die verschiedenen Entscheidungen, die man selber traf, reagiert hat. Jedoch geht das zu weit für eine kurze Übersicht über das Planspiel.

Insgesamt können wir sagen, dass wir durch den Wettbewerb von Jugend gründet viel über das Gründen eines Unternehmens mit all seinen Höhen und Tiefen kennengelernt haben. Letztendlich hat jeder Teil des Wettbewerbs uns allen sehr viel Spaß gemacht und wir hoffen, dass wir mit diesem Artikel einen kurzen Überblick über den Businessplan und das Planspiel geben konnten.

Ann-Siri Krause und Luke Hauser (E2)