Süße Seitenwinder und ulkige Unken

Süße Seitenwinder und ulkige Unken

Ein Projekttag mit der Tierschutzreferentin Petra Kipper

Eine Giftschlange kriecht durch den Klassenraum der 5c. Die Kinder johlen laut vor Freude, denn es ist zu possierlich, dass das Tier sich durch Seitenwinden fortbewegt. Ganz anders als bei der Albino-Würgeschlange sieht das aus. Zum Glück ist die Schlange taub, sonst wäre sie bei den Freudenschreien der Kinder vermutlich erschrocken. Die Kinder der 5c sind begeistert.

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Beide Schlange gehören zum tierischen „Personal“ von Tierschutzreferentin Petra Kipper, die am 20.03.2018 die Klasse 5c in der Schule besucht, um den Schülerinnen und Schülern näherzubringen, dass jedes Tier seinen Nutzen für seinen Lebensraum und eine Daseinsberechtigung hat, dass man sich aber vor keinem Tier fürchten oder ekeln muss. Das beginnt bei Tieren des Alltags, die bei den wenigsten Kindern beliebt sind: Stechmücken saugen nicht aus Boshaftigkeit Blut, sondern um ihre Eier stark für die Ablage und ein Leben als Mücke zu machen- also aus Fürsorge für ihre Jungen.

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Bienen stechen üblicherweise keine Menschen- es sei denn, diese wedeln so lange und ungeschickt mit den Armen, bis sie für Sekundenbruchteile für einen Vogel und damit für einen Fressfeind gehalten werden. Bienen sehen nämlich nur Bewegungen. Ein Mensch, der sich ruhig verhält, ist für sie nichts Anderes als ein Baum- und wer würde sich von dem schon bedroht fühlen?

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Auch vor Exoten ist Angst allerdings fehl am Platz, denn „Menschen stehen bei keiner Tierart auf dem Speiseplan“, wie Petra Kipper berichtet. Unfälle mit Tieren passieren durch menschliches Fehlverhalten, das sie aufgrund gefährlichen Halbwissens zeigen. So nutzt Kipper die Zeit in der 5c auch, um mit gängigen Mythen um Tierarten aufzuräumen und Wissen über das Tierreich zu vermitteln.

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Seit 30 Jahren als ehrenamtliche Tierschützerin aktiv, weiß Petra Kipper auch viele Anekdoten rund um die von ihr gepflegten Tiere zu berichten. Dazu gehören Exoten aus Funden und schlechter Haltung ebenso wie Wildtiere. Sie berichtet von Geckos und Waschbären, heimischen Wildvögeln und einem kleinen Krokodil.

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Im Vordergrund jedoch stehen der Abbau von Angst und Ekel, bei dem das tierische Team Petra Kipper tatkräftig unterstützt. Dass die Unke als Amphib vorne vier und hinten fünf Zehen hat, zeigt sie den Kindern ebenso bereitwillig wie ihre Tarnfarbe und die Bereitschaft, sich berühren zu lassen, damit die Kinder feststellen können, dass das Tier, das da so aufgeweckt über den Rand seines Terrariums schielt, keineswegs kalt und glitschig ist, sondern eine lustige Noppenhaut hat, die im Entferntesten der einer sauren Gurke ähnelt. Eine Echse hingegen hat an allen Füßen fünf Zehen- und eine glatte schuppige Haut, die viele Kinder gern streicheln, auch wenn einige dem urzeitlich anmutenden kleinen Kerl anfangs mit Respekt begegnen. Selbst die beiden Schlangen sind am Ende deutlich interessanter als sie furchteinflößend sind und so hat am Ende selbst die Schülerin eine Schlange berührt, die bereits seit Wochen versucht, der Lehrerin das Versprechen abzuringen, dass sie bloß keiner begegnen muss. Solange der zahnbewehrte Kopf in Petra Kippers Hand verborgen ist, kann ja nichts passieren. Ebenjener Kopf schmiegt sich entspannt züngelnd an die Hand seiner Halterin. Petra Kipper hat ihr Ziel in der 5c erreicht.

Die 5c dankt Petra Kipper und ihrem tierischen Team für ihren Besuch und die vielen neuen Erkenntnisse.
Der fraport-AG danken wir für die Finanzierung des Vortrags.

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