Besuch im Jüdischen Museum
Besuch im Jüdischen Museum
Der diesjährige Projekttag „Judentum“ war angesichts der noch bestehenden Corona-Auflagen und des sich aus Öffnungs- und Schulzeiten ergebenden engen Zeittaktes der Führungen im Jüdischen Museum eine logistische Herausforderung: In zwölf Teilgruppen machten sich die 180 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 6 in Begleitung der Lehrkräfte Ann-Kathrin Butterbach, Dr. Lars Heinemann, Melanie Heinig, Katharina Krauskopf, Dr. Martin Krieger, Cathrine Noller, Sina Oetken, Anne Peters, Jana Rhein und Lea Zausch auf den Weg durch die Dauerausstellung des Museums. Dabei gab es vieles zu entdecken, z. B. beeindruckende Gegenstände der jüdischen Zeremonialkunst: Thorarollen, Chanukkaleuchter oder ein kunstvoller Tallit. Die Schülerinnen und Schüler befassten sich mit den Lebenswelten der Frankfurter Jüdinnen und Juden des 19. und 20. Jahrhunderts und lernten einige Familien näher kennen, etwa die Bankiersfamilie Rothschild oder die Familie von Anne Frank. Deutlich wurde das nach der Aufhebung der Ghettoisierung gewachsene Selbstbewusstsein, das sich etwa in Moritz Oppenheims „Moses“-Gemälde zeigt. Deutlich wurde aber auch, welchen massiven Einschnitt die Verfolgung und Vernichtung jüdischen Lebens im Nationalsozialismus und in der Shoa mit sich brachte. Mit Betroffenheit nahmen die Schülerinnen und Schüler zur Kenntnis, dass man in der jungen Bundesrepublik erst spät und gegen Widerstände begann (z. B. in den von Fritz Bauer angestoßenen Frankfurter Auschwitzprozessen), die dafür Verantwortlichen vor Gericht zu stellen.
Und so nahmen die Klassen der Jahrgangsstufe 6 viele Eindrücke von ihrem Besuch im Jüdischen Museum mit:
„Ich habe viele neue Sachen über das jüdische Leben erfahren. Alles wurde gut erklärt und war verständlich. Wir konnten viele Sachen ausprobieren und durften Fragen stellen. Am interessantesten fand ich das Leben der Familie Frank. Das hat mich sehr mitgenommen. Ich finde das Thema Judentum sehr interessant.“ (Tabea, 6d)
„Die Führung ist … sehr toll, man lernt eine Menge, aber man kann sein Wissen auch zeigen. … Außerdem sind da viele tolle jüdische Sachen.“ (Niklas, 6c)
„Im Jüdischen Museum fand ich es sehr cool. Wir wurden in die Führung mit einbezogen und uns wurden viele spannende Fragen gestellt und beantwortet.“ (Franziska, 6d)
„Ich fand es sehr schön, wieder mal einen Ausflug mit der Klasse zu haben. … Als wir angekommen sind, fand ich es ein wenig unheimlich, weil sie uns (ähnlich wie im Flughafen) untersucht haben bzw. auch unsere Rucksäcke. Zu der Führung: Ich fand es gut, dass wir schon Einiges über das Judentum wussten und einige Fragen beantworten konnten. Der Museumsführer war sehr nett und begeistert über unser Vorwissen. Es gab viele Informationen, z. B. die Baumgeschichte… Danke für den Ausflug!“ (Sophia, 6c)
Dr. Martin Krieger