Kinderrechte im Internet

Meine Rechte im Internet

Dr. Matthias Kettemann von der Goethe-Universität diskutiert mit Religionskurs über Kinderrechte

Kinder haben Rechte! Erwachsene auch!

In kaum einen Raum fällt es so leicht, gegen eines dieser Rechte zu verstoßen wie im Internet. Dass auch dort Kinder- und Menschenrechte eine sehr wichtige Rolle spielen, stellte Herr Dr. Kettemann von der Goethe-Universität Frankfurt den Schülerinnen und Schülern des Religionskurses 5ace am Gymnasium Nord am 10.09.2018 in einem gleichermaßen eindrucksvollen wie anschaulichen Vortrag dar. Der Jurist lehrt normalerweise Studenten an der Universität, doch die Fragen der Schülerinnen und Schüler unserer fünften Klassen zeigen, dass sie sich im Prinzip mit ganz ähnlichen Fragen befassen wie Erwachsene.

Was darf ich im Internet? Was dürfen die anderen? Wo gibt es Grenzen? Welche Grenzen sind rein moralisch, welche sind auch rechtsrelevant? Muss ich mir jedes noch so ekelhafte oder schlicht langweilige Foto zeigen lassen? Was ist eigentlich mit verletzenden Posts?

Dass nicht alles stimmt, was im Internet steht, wurde direkt zu Beginn deutlich, als Herr Dr. Kettemann eine Abbildung aus google Maps präsentierte, die unsere Adresse „Muckermannstraße 1“ online repräsentiert. Schön sieht es da aus- aber vor allem sehr grün. Lapidar könnte man behaupten, das Foto sei vor 2016 entstanden. Doch wer hier ein lauschiges Picknick im Wald plant, steht rein digital informiert dennoch vor einer Herausforderung: die Nahrung, die man hier findet, ist schon seit Jahren Geistige an unserem Gymnasium! Während dieses Problem sehr offensichtlich ist, waren weitere Denksportaufgaben deutlich schwieriger zu erkennen. Wann steht zum Beispiel mein Recht auf freie Meinungsäußerung über dem Recht anderer, dass nichts Schlechtes über sie im Internet steht und wann grenzt meine eigene Meinung an Beleidigung? So stellten die Schülerinnen und Schüler sehr differenziert fest, dass manche Worte je nach Kontext und Absicht beleidigend oder auch ganz normal gemeint sein können. So kann „dumm“ durchaus eine Tatsachenbeschreibung über eine Handlung sein- oder eine heftige Beleidigung, die andere verletzt. Sie kamen zu dem Schluss, dass man vor allem keineswegs etwas Unwahres im Internet veröffentlichen sollte. Auch dass man sich ganz genau überlegen sollte, welches „lustige“ Foto man im Internet zeigt, haben sicher viele Kinder mitgenommen. Wer möchte schließlich völlig schmutzig oder mit einer lustigen Grimasse von seinem künftigen Chef gesehen werden oder seinen Lehrern versehentlich zeigen, was man alles in seinem Zimmer hat? Aber nicht nur Kinder machen Fehler im Internet- auch Erwachsene tun das. Dann gilt vor allem Eines: Sich wehren!

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Viele Strategien haben die Kinder des Religionskurses 5ace für ihren Umgang mit dem Internet gelernt. So werden sie -geschult durch den Vortrag von Herrn Dr. Kettemann- in Zukunft hoffentlich mit wachen Augen das Internet nutzen, als einen Ort, der so vielfältig und praktisch ist wie ein Schweizer Messer, aber eben auch nicht ohne Funktionsmängel, die man nur durch eine richtige Nutzung umgehen kann.

Wir danken Herrn Dr. Kettemann für seinen tollen lebendigen Vortrag!
Der Forschungsbörse danken wir für die Vermittlung.

Sina Oetken