Siegfried Klippel besucht Religionskurs

Gelebte Gerechtigkeit, lebendige Geschichte

Siegfried Klippel besucht Religionskurs der 6ef

Nicht nur eloquent und umtriebig, sondern auch sehr spontan ist Siegfried Klippel (*1931), der bereits mehrfach im Rahmen der Generationengespräche am Gymnasium Nord, einer Veranstaltungsreihe von Herrn Dr. Krieger, am Gymnasium Nord zu Gast war. Nach seinem Gespräch mit dem Ethikkurs der Klassen 6e und 6f ließ er sich somit gern in den Religionskurs einladen. Kurz entschlossen verlegte er seine anderen Termine und wurde nur eine Woche später im Religionskurs begrüßt. Den interessiert lauschenden Sechstklässlern berichtete er von einem spannenden Justizfall aus seiner Zeit als junger Richter ebenso wie von seiner Tätigkeit bei der Fusion der Bahnbetriebe Ost- und Westdeutschlands nach dem Mauerfall bis zur Mitte der 90er Jahre. Klippels Verhandlungsgeschick war es zu verdanken, dass der notwendige Personalabbau so fair als möglich von statten ging und am Ende alle Gruppen von Bahnangestellten sich angemessen behandelt und gewürdigt fühlten. Dass sie dies Klippel am Ende seiner Tätigkeit mitteilten, war für ihn ein sehr positives Erlebnis.

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Durch Klippels erzählte Erfahrungen wurde für die Schülerinnen und Schüler Geschichte lebendig. Aus diesen Erfahrungen konnten die Schülerinnen und Schüler des Religionskurses 6ef somit nicht nur Geschichtskenntnisse lernen, sondern auch viel über Gerechtigkeit lernen. Dies zog sich als roter Faden durch die historisch doch teils weit voneinander getrennten Ereignisse, die Klippel in gewohnt lebendiger Art trotz aller Ernsthaftigkeit der Thematik im passenden Moment auch einmal mit einem Augenzwinkern berichtete. Dass die Sorge um die Gerechtigkeit für alle- Bahnmitarbeiter aus West und Ost, deren Frauen, deren Kinder oder auch einen kleinen Hund- nicht immer einfach ist, sich aber am Ende auszahlt, wurde durch den Vortrag spürbar. Der Religionskurs erfuhr zudem, wie sein Glaube Herrn Klippel dabei unterstützte, mit dieser Verantwortung und den damit verbundenen nicht immer einfachen Situationen umzugehen. Dass sein Verhalten sicher auch durch ebendiesen Glauben beeinflusst wurde, war leicht nachvollziehbar.

Die Schülerinnen und Schüler stellten ihre Fragen teils bereits während des Vortrags, andere waren im Anschluss noch in der Nähe von Herrn Klippel anzutreffen, nicht nur, um das Stück der Berliner Mauer zu berühren, das er dem Kurs als Andenken überreicht hatte.

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Wir danken Herrn Klippel für seinen spontanen erneuten Besuch am Gymnasium Nord und seinen spannenden und lebendigen Vortrag. Sie sind mit Ihrer Dialogbereitschaft nicht nur ein großer Sympathieträger, sondern auch ein großer Gewinn für Schülerinnen und Schüler, die mit der älteren Generation anderweitig kaum in Kontakt kommen und deren junge Lehrkraft naturgemäß wenig Geschichte selbst mit Erlebnissen füllen kann. Der Religionskurs hat sich sehr über das erneute Zusammentreffen gefreut. Sie sind uns jederzeit ein willkommener Gast.

Sina Oetken