1. Generationengespräch
Generationengespräch über eine Kindheit und Jugend in schwerer Zeit
Am 19.9. war Siegfried Klippel (86) beim 1. Generationengespräch am Gymnasium Nord zu Gast. Auf der Grundlage von im Unterricht erarbeiteten und spontanen Fragen der Schülerinnen und Schüler der 6e und 6f und von Leitfragen ihres Ethiklehrers Dr. Martin Krieger, die die Veranstaltung gliederten, berichtete der in Breslau geborene Klippel von seiner Kindheit und Jugend im Dritten Reich, der Flucht aus seiner Heimatstadt, der sowjetischen Besatzungszeit und der Vertreibung aus Schlesien 1946.
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Klippel vermittelte den Kindern deutlich, dass die vermeintliche Lagerfeuer-Romantik der Hitler-Jugend nichts anderes als eine paramilitärische Erziehung war, mit der der Dienst im Zweiten Weltkrieg vorbereitet wurde. Besonders eingehend waren jedoch Klippels Schilderungen der Flucht nach Liegnitz und der schrecklichen Erfahrungen, die er und seine Familie in der Umgebung der Stadt in der sowjetischen Besatzungszeit machen mussten. Als Roko Herrn Klippel fragte, ob auch seine Mutter und seine Tante gewalttätigen Übergriffen sowjetischer Soldaten ausgesetzt gewesen seien, und unser Gast dann berichtete, dass er Augenzeuge dieser Gewalttaten geworden ist, stellte sich bei den Schülerinnen und Schülern große Betroffenheit ein. Und so griff Herr Dr. Krieger – auch mit Blick auf Gewalterfahrungen der Eltern und Großeltern unserer Schülerinnen und Schüler in ihren Heimatländern Iran oder Afghanistan – zum Schluss des Zusammenseins noch einmal die von Seyran verlesene Schüler(innen)-Frage auf: „Wie verkraften Sie diese schlimme Zeit?“
Vielleicht kann auch das 2. Generationengespräch, in dem Herr Klippel von seiner Zeit als Richter und vor allem als Vorstandsmitglied der Deutschen Bahn berichten wird, darauf eine Antwort geben.
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