Latein

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Liebe Eltern, liebe Schülerinnen und Schüler,

wir freuen uns, dass Sie sich bzw. ihr euch für das Fach Latein interessiert. Da die Wahl der zweiten bzw. dritten Fremdsprache für die weitere Schullaufbahn eine große Bedeutung hat, möchten wir Sie und euch auf dieser Seite umfassend über das Fach Latein informieren.

 „Latein ist tot, es lebe Latein“

Unter diesem Titel hat der Klassische Philologe Wilfried Stroh die historische Entwicklung der lateinischen Sprache betrachtet. Dabei spiegelt gerade diese Antithese in dem Buchtitel das Spannungsfeld zwischen der antiken Sprache und der modernen Welt mit ihren ganz eigenen sprachlichen, kulturellen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen wider. In diesem Kontext stellt sich immer wieder die Frage, welchen Beitrag das Fach Latein zu einem zeitgemäßen Unterricht am Gymnasium leisten kann.

Was ist Latein?

Latein war über 1000 Jahre lang die Verwaltungs- und Verkehrssprache der Römerinnen und Römer. Spätestens unter Augustus wurde Latein schließlich zur Weltsprache (vgl. Maier 20081). Damit ist das Lateinische nicht nur die Basissprache Europas, sondern sie bildet als Königin der Sprachen die Grundlage für viele moderne Fremdsprachen. Wer die historischen und kulturellen Grundlagen Europas und damit unserer Gesellschaft vollständig begreifen möchte, kommt daher an der antiken Sprache nicht vorbei.

Warum Latein als zweite Fremdsprache?

Beim Übersetzen lateinischer Texte stehen die Sprachbetrachtung und die Sprachreflexion im Mittelpunkt. Dabei wird nicht nur der lateinische Text entschlüsselt, sondern es werden auch unterschiedliche Varianten einer zielsprachengerechten Übersetzung diskutiert. Auf diese Weise verbessern die Schülerinnen und Schüler ihre Ausdrucksfähigkeit im Deutschen. Dies kann insbesondere für Lernende, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, förderlich sein. Zudem wird ein vertieftes Verständnis der deutschen und lateinischen Grammatik erworben, das auch für andere sprachliche Fächer hilfreich ist.

Neben der Sprachförderung werden durch den Übersetzungsvorgang das logische Denken sowie die Kombinationsfähigkeit geschult, da beispielsweise satzwertige Konstruktionen im Lateinischen dekodiert und zielsprachenorientiert rekodiert werden müssen. Auf diese Weise fördert das Fach wichtige Schlüsselkompetenzen, die für die Schule und die spätere Arbeitswelt sehr wertvoll sind.

Darüber hinaus wird Latein nicht wie die modernen Fremdsprachen im Unterricht gesprochen. Dies kann insbesondere Schülerinnen und Schüler, die zurückhaltender sind und sich nicht in einer fremden Sprache unterhalten möchten, entlasten.

Schließlich ist das Latinum auch für viele Studienfächer eine wichtige Voraussetzung. Die Ergänzungsprüfung kann zwar an den Universitäten studienbegleitend nachgeholt werden, aber das Erlernen der Sprache ist neben den regulären Studieninhalten mit einem großen Aufwand verbunden. Zu diesen Studienfächern gehören beispielsweise Theologie, Philosophie, Geschichte, Archäologie, Kunst und Musik.

Wie sieht der moderne Lateinunterricht aus?

Der Lateinunterricht hat sich wie die anderen Fächer durch eine moderne Fremdsprachendidaktik und die neuen Medien maßgeblich verändert. Ein modernes Lehrbuch mit differenzierenden und schülerorientierten Aufgabenstellungen, mit Bezügen zwischen der antiken und modernen Welt sowie handlungs- und produktionsorientierten Arbeitsaufträgen bereichert den Unterricht. Das Lehrwerk ist zudem auch als E-Book verfügbar und bietet Aufgaben zur Wiederholung, Förderung und Vorbereitung auf die Klassenarbeiten an.

Im Zentrum des Unterrichts steht nach wie vor das Übersetzen lateinischer Texte. Die Texte vermitteln in diesem Kontext einen spannenden Einblick in die Antike, der immer wieder auch Bezüge zur Gegenwart zulässt.

Der Unterricht ist so angelegt, dass die Elemente der Diagnose, Förderung und Forderung eng miteinander verzahnt sind, um die Schülerinnen und Schüler individuell zu unterstützen.  In außerunterrichtlichen Angebotenwie dem Lateinatelier können Schülerinnen und Schüler zusätzliche Hilfe beim Erlernen der lateinischen Sprache erhalten. Außerdem werden hier sprachbegabte Lernende gefordert.

Zudem werden in jeder Jahrgangsstufe außerschulische Veranstaltungen durchgeführt, die einen inhaltlichen Bezug zum Fach Latein haben. Hierzu gehört beispielsweise der Besuch der Liebieghaus Skulpturensammlung, des Archäologischen Museums oder der Saalburg.

Wann wird das Latinum erworben?   

Wenn Latein als zweite Fremdsprache gewählt wurde, erwerben die Schülerinnen und Schüler das Latinum am Ende der Einführungsphase. Dafür müssen die Leistungen im Fach Latein am Ende des zweiten Halbjahres (E2) mit mindestens 05 Notenpunkten (Note 4) bewertet werden.

Schülerinnen und Schüler, die Latein als dritte Fremdsprache gewählt haben, erwerben das Latinum am Ende der Qualifikationsphase, wenn im letzten Unterrichtshalbjahr (Q4) mindestens 05 Punkte (Note 4) erreicht werden.

1Maier, Friedrich: Warum Latein? Zehn gute Gründe. Stuttgart 2008, S. 5.


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