Lateinexkursion der siebten Klassen
Lateinexkursion der siebten Klassen ins Archäologische Museum Frankfurt am 14.10.2022
Der Lateinkurs der siebten Klassen von Frau Krauskopf machte einen geführten Rundgang im Archäologischen Museum durch eine interessante Ausstellung über den Alltag der jüngeren Generation im alten Rom. Die Kinder wohlhabenderer Familien wurden in der Regel zur Schule geschickt oder einem Hauslehrer zugeteilt. Nach zehn Jahren der Grundausbildung, wie heutzutage der Grundschule, wurden die Töchter meist von ihren Müttern zur Hausfrau ausgebildet, während die Jungen eine weiterführende Schule besuchten. Dort lehrte man sie die Künste der Rhetorik, höherer Mathematik, Philosophie, Tanz und Musik. Zum Schreiben wurde seltener mit Schreibfedern in Keramik geritzt, häufiger wurden Holztäfelchen, welche mit Wachs befüllt waren, genutzt. Dieses Mittel musste immer wieder glatt geschart und ausgetauscht werden. Zwar sind bereits viele Pergament- bzw. Papyrus- und Tinten- Funde aus der Antike gefunden worden, jedoch war dies eine sehr kostspielige Schreibmethode.
Doch nun zu den Freizeitbeschäftigungen der jungen Römer/innen. Bis heute gibt es kaum Funde zu den Spielen der Kinder, fragwürdig, da doch viele Teile Frankfurts römisch besetzt waren. Das hat jedoch andere Gründe. Kaum eine Familie steckte Geld in die Spiele ihrer Kinder, so wurden sie selbst kreativ. Wozu brauchte man Spielfiguren, wenn runde Steine geeignet waren? Doch das ist genau das Problem der Archäologen, festzustellen, ob es sich tatsächlich um die Spielsteine früherer römischer Kinder handelte oder doch um ganz einfache Steine. So lässt sich heute vieles nur vermuten. Auf einer Treppe in der Saalburg wurden verschiedene Mühle-Spielfelder eingeritzt, was belegt, dass das Spiel bereits damals existierte. Auch Schach und Dame wurden bereits in der Antike gespielt. Oft wurden auch Spiele wie Fangen oder Verstecken gespielt. Die Erwachsenen hatten viel Freude am Glücksspiel, zum Beispiel hoben sie Schafs- und Ziegensprungelenke auf, mit denen man, wie wir heute vermuten, versuchten, sie mit einer bestimmten Fläche nach unten zu werfen. Der erste römische Kaiser, Kaiser Augustus, verbot das Glückspiel, jedoch wurde gemunkelt, dass auch er Spaß daran gefunden hatte. Die Kinder hingegen spielten viel mit Walnüssen, dabei versuchten sie, die Nüsse in Krüge oder auf ein auf dem Boden aufgemaltes Spielfeld zu werfen, um möglichst viele Punkte zu erlangen. In der Führung durften auch wir dies ausprobieren.
Anschließend nahmen wir an einem Workshop teil, in dem wir unser eigenes Rundmühlespiel gebastelt haben. Dazu haben wir auf Kreisen aus Leder ein Spielfeld gezeichnet. Man ist sich zwar nicht sicher, ob es das Spiel in dem alten Rom bereits gab, aber dennoch bringt das Spielen viel Spaß und Freude.
Lou Enie Krause (7f)