Muslimische Schüler*innen der 7d erklären Kindern aus der 7c, 7d und 7f den Islam

Am 07.12.2023 in der dritten und vierten Stunde haben wir mit dem Religionskurs von Frau Busch-Frevert, einem Ethikkurs und mit den muslimischen Kindern aus unserer Klasse 7d im Konferenzraum über den Islam gesprochen. 

Die Religionskurs hatte zuvor das Thema Islam im Unterricht durchgenommen. Wir hatten mit unserem christlichen Religionsbuch gearbeitet, so dass wir an verschiedenen Stellen gemerkt haben, dass die Antworten den Islam nicht wirklich erklärten. Manchmal hatten muslimische Kinder nach ihrer Rückkehr aus dem Ethikkurs schon mit uns über unsere Unterrichtsthemen zum Islam gesprochen. Deshalb haben wir zum Abschluss des Themas das Gespräch mit unseren muslimischen Klassenkamerad*innen gesucht. Wir haben es so organisiert, dass acht muslimische Kinder aus unserer Klasse, die sich gut auskennen und die Lust hatten, unsere Fragen zu beantworten, vorne sitzen sollten. Wir konnten sie befragen. Es hat sehr gut funktioniert und sie hatten ein so großes Wissen, dass sie alle unsere Fragen gut beantworten konnten.

Dabei ist mir aufgefallen, dass es sehr viele Ähnlichkeiten zwischen den drei monotheistischen Religionen gibt. Zum Beispiel, dass Meriem aus dem Islam genau die gleiche Person ist, wie Maria im Christen- und Judentum. Oder, dass es im Islam auch Himmel und Hölle gibt, genau wie im Christen- und Judentum. 

Im Himmel und in der Hölle gibt es nach islamischer Vorstellung verschiedene Stufen. Wenn jemand in einer Vorstufe der Hölle ist und Angehörige im Himmel beten für sie, können diejenigen, die erst nicht im Himmel waren, auch noch in den Himmel kommen. Auf die Frage einer Schülerin aus dem Religionskurs, wie es im Islam mit dem Jüngsten Gericht sei, wurde uns erklärt, dass am Jüngsten Gericht zwei Mal ein Horn geblasen würde, das erste Mal ist für das Ende der Welt, das zweite Mal für die Auferstehung. 

Alle muslimischen Kinder in unserer Klasse haben einen eigenen Koran, aber sie lesen nicht jeden Tag darin.

Eine Schülerin hat unsere muslimischen Experten nach dem Verhältnis von Moslems und Juden gefragt. Die Antwort war, dass es viele Gemeinsamkeiten gibt, zum Beispiel Mose, der im Islam ein Prophet ist und bei den Juden (und Christen) wichtig ist, oder dass Jerusalem für Juden und Moslems wichtig ist. 

Ich finde, dass es so viele Ähnlichkeiten gibt ist ein Zeichen dafür, dass die Religionen viel mehr zusammenhalten sollten, anstatt sich gegenseitig zu bekriegen. 

Durch das Gespräch haben wir ebenfalls gelernt, dass wir alle akzeptieren sollten, dass die unterschiedlichen Religionen andere Traditionen haben. Zum Beispiel beten im Judentum Männer dreimal am Tag und Frauen zweimal. Im Christentum betet man im Allgemeinen dreimal am Tag, nämlich morgens, mittags und abends und im Islam wird fünf Mal am Tag gebetet. Das erste Morgengebet startet in der Morgendämmerung, anschließend betet man das zweite nach dem Hochstand der Sonne und das dritte ist zwischen Mittag und Abend. Das vierte ist vor der Dämmerung und das fünfte in der Dunkelheit, also nach dem Sonnenuntergang. Die fünf Gebete richten sich nach dem Stand der Sonne. Also gibt es keine feste Regelung mit festen Uhrzeiten. Wir haben erfahren, dass unsere muslimischen Mitschüler*innen es im Winter, wenn die Sonne später aufgeht, schaffen, das Morgengebet zu beten, im Sommer, wenn das sehr früh wäre, ist es schwieriger. Wenn Moslems beten, beten sie immer in Richtung Mekka.

Bei diesem Gespräch haben wir alle viel Neues erfahren, zum Beispiel dass Allahs neunundneunzig Namen alle eine Bedeutung haben und viele unterschiedliche Eigenschaften repräsentieren. Es wurde uns auch erklärt, wie Moslems begraben werden, also dass sie in ein weißes Tuch eingehüllt werden. Wir haben verstanden, dass Reue für seine Sünden im Islam eine große Rolle spielt, weil sie sonst nicht vergeben werden. Wir wissen jetzt alle viel mehr über den Islam und können alles besser nachvollziehen. 

Und wenn man alles versteht und die Intentionen dahinter kennt, dann hilft es vielleicht auch  gegen die Kriege und Unstimmigkeiten zwischen den Religionen. Durch dieses Gespräch haben wir alle gelernt,  die Unterschiede zwischen den Religionen kennenzulernen, zu verstehen und zu akzeptieren und die Gemeinsamkeiten zu suchen.

Maya Gremillion (7d)

Statements von den muslimischen Kindern:

„Ich fand es toll, dass alle so interessiert waren und so gut zugehört haben.“

„Mir hat das Gespräch sehr gut gefallen und ich würde bei so einem Gespräch auch ein anderes Mal mitmachen.“

Statements von Kindern aus dem Religionskurs:

„Ich fand die Erklärung über die Bedeutung der Vornamen der muslimischen Kinder am interessantesten.“

„Ich fand es beeindruckend, wie offen, persönlich und ehrlich über die eigene Religion (den Islam) gesprochen wurde.“