Übergabefeier philosophische Bibliothek

Feier zur Übergabe der philosophischen Bibliothek von Prof. Altwicker

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Bereits im April 2018 war Emmy Altwicker, Witwe des Frankfurter Philosophieprofessors Dr. Norbert Altwicker, an Herrn Dr. Krieger mit der Anfrage herangetreten, ob er ihr bei der Auflösung der vielbändigen Privatbibliothek seines Doktorvaters behilflich sein könne. Bald kam in diesem Zusammenhang die Idee auf, dass vor allem die zahlreichen Werkausgaben aus der abendländischen Philosophie und Literatur insbesondere eine große Bereicherung für die zukünftige Oberstufenarbeit sein könnten. Und so bewältigten Cornelia Altwicker-Lessin, die Tochter von Prof. Altwicker, Herr Dr. Krieger und seine Frau nach Zustimmung der Schulleitung im Sommer letzten Jahres den Umzug zahlreicher Bücher von Neu-Isenburg in das Gymnasium Nord.

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Seit einigen Wochen sind die Werke u. a. von Aristoteles, Leibniz, Kant, Goethe, Schiller, Fichte, Hegel, Schelling, Schopenhauer, Kierkegaard, Marx, Nietzsche, Dilthey, Heidegger, Liebrucks und Apel in der Schulbücherei als Präsenzbibliothek aufgestellt. Und die Philosophie-AG hat Anfang März begonnen, sich mit den Büchern auseinanderzusetzen.

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Am 5.4. fand nun eine kleine Feier zur Übergabe der Bibliothek statt, zu der Frau Altwicker und Frau Altwicker-Lessin als Ehrengäste angereist waren. Zu Beginn der Feier würdigte Herr Dr. Krieger Prof. Altwicker, der lange Zeit Assistent von Max Horkheimer und bis 1989 Professor für Philosophie an der Johann Wolfgang Goethe-Universität gewesen war, als einen Lehrer, der sich in sehr engagierter Weise sowohl um sein Fach als auch um seine Studentinnen und Studenten, Magistranden und Promovenden gekümmert hat. Herr Dr. Krieger begann dann auch einen Reigen von Zitaten aus Büchern der philosophischen Bibliothek, der von den Mitgliedern der Philosophie-AG präsentiert wurde. Dabei führten die Schülerinnen und Schüler aus, warum sie diese Textstelle jeweils gewählt hatten: Sorab Zare (5d) eine Aussage von Karl Marx über den Egoismus, Endi Kolasinac (6b) ein Gedicht von Friedrich Schiller, Asal Mazlaghani (7e) eine Passage aus Jean-Paul Sartres „Kritik der dialektischen Vernunft“, Finjas Plotz (6b) ein Goethe-Gedicht, Gregory Ivlev (6a) und Jan Alfery (6b) Zitate aus Aristoteles’ „Eudemischer Ethik“ und seiner Schrift „Über die Seele“, Patrick Münscher (5d) eine Stelle aus Goethes Arbeit „Gott, Gemüt und Welt“, Raul Recalo (6b) eine These über die Philosophie aus Joseph von Eichendorffs Schrift „Ahnung und Gegenwart“ und Marc Schnittker (5e) schließlich einen kurzen Ausspruch aus Hegels Aufsatz „Wer denkt abstrakt?“. Die dort anzutreffende Pointe „Rette sich, wer kann!“ konnte auch ein Anknüpfungspunkt für Herrn Trautmann sein, der in seiner Rede der Familie Altwicker im Namen der Schulleitung für die großzügige Spende dankte und darauf hinwies, dass die Beschäftigung mit schwierigen Texten für Schülerinnen und Schüler gerade auch in Zeiten eine bereichernde Angelegenheit sein könne, in denen die neuen Medien dominieren. Während Frau Altwicker-Lessin Persönliches aus dem Leben ihres Vaters erzählte, verband Herr Dr. Krieger seinen Dank mit einem Zitat aus Max Schelers „Philosophischer Weltanschauung“, das sehr gut zu dem humanistischen Geist passt, dem sich Norbert Altwicker in seinem Wirken stets verpflichtet wusste. Scheler beschreibt dort Bildung als ein „Welt werden einer menschlichen Person in Liebe und Erkenntnis“. In den z. T. sehr persönlichen Begründungen ihrer jeweiligen Textauswahl haben die Kinder der Philosophie-AG deutlich gemacht, dass sie damit begonnen haben, solche Bildungsprozesse, solche Wege des Werdens einzuschlagen.

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Dr. Martin Krieger

Fotos: Sina Maria Oetken