Feinste Wortakrobatik bei „Jugend debattiert“

Frankfurt am Main. Gymnasium Nord. Erster Stock. Dreißig hochmotivierte und bestens vorbereitete Schülerinnen und Schüler unserer zehnten Klassen sitzen merklich aufgeregt im Konferenzraum und harren der Dinge, die da kommen.

Soll das private Silvester-Feuerwerk wirklich verboten werden, um Mensch und Umwelt zu schützen? Oder darf dieser Tradition nicht ein Haar gekrümmt werden?

Soll es in Zukunft ein Schulfach „praktische Lebensführung“ geben, im Rahmen dessen der Umgang mit Steuern, Versicherungen und Stress gepaukt wird? Oder bleibt der Lernschwerpunkt ein akademischer, wo breit aufgestellt Kultur, Sprachen und Wissenschaftspropädeutik im Mittelpunkt stehen?

Soll die Maskenpflicht in Bus und Bahn abgeschafft werden, damit wir zentnerweise Müll einsparen und die Freiheit auf Selbstbestimmung zurückkehrt? Oder nehmen wir auch im ÖPNV weiterhin Rücksicht auf Risikogruppen, die vor dem Coronavirus geschützt werden müssen?

Diese drei Fragen standen beim Schulwettbewerb „Jugend debattiert“ am 16.12.22 im Mittelpunkt eines wortreichen Freitagvormittags, bei dem es darum ging, den anderen gut zu folgen und dann noch besser zu reagieren, um so dem Gegenüber die eigene Position transparent zu machen. Denn letztlich konnten nur zwei der Teilnehmenden sich für den Regionalwettbewerb qualifizieren.

Mit einer herausragenden Sachkenntnis, eloquenten Darstellungen und – auch das gehört unbedingt dazu – aufmerksamem Zuhören setzten Jan A. (10c), Jil S. (10g), Ann Siri K. (10a) und Paul S. (10a) sich bis ins Finale durch, wo die beiden Erstgenannten dann doch noch einen Hauch besser debattierten und unsere Schule so in der nächsten Runde vertreten werden. Wir gratulieren unseren vier Besten ganz herzlich und wünschen viel Erfolg auf der nächsten Wettbewerbsebene!

Mirko Krämer