Muckermann-Projekt II: Er tat das, was er als richtig empfand

Auch in diesem Schuljahr gab es wieder ein Muckermann-Projekt im Religionsunterricht: Der Kurs der Klassen 10b und 10c beschäftigte sich im Rahmen des Themenfelds „Kirche und Nationalsozialismus“ intensiv mit dem Lebensweg des Jesuiten Friedrich Muckermann (1883-1946), der als Autor und Redakteur einer der engagiertesten Gegner des Dritten Reichs war und darum zum Namensgeber „unserer“ Straße wurde.

In ihren Aufsätzen würdigten die Schüler*innen den publizistischen Kampf Muckermanns, der 1943 nur knapp einer Verhaftung durch die Gestapo entkam:

Finjas (10c):

„Mich beeindruckt an Friedrich Muckermann, dass er sich für das einsetzte, an das er glaubte, und dass er nicht aufgab, seine Gedanken und Ansichten zu verbreiten … trotz der starken Überwachung durch das NS-Regime. Ich finde es generell bemerkenswert, dass Leute den Mut hatten, unaufhörlich gegen den Nationalsozialismus zu kämpfen.“

Nikolaos (10c):

„Was ich an Muckermann sehr beeindruckend finde, ist, dass er sich nicht von den National-sozialisten unterkriegen und manipulieren ließ. Er tat das, was er als richtig empfand. Deshalb kann man ihn auch als Vorbild sehen. Im Leben wird man nichts geschenkt bekommen, man muss dafür arbeiten und sich einsetzen.“

Sarah (10c):

„Ich finde es beeindruckend, dass sich Friedrich Muckermann gegen den Nationalsozialis-mus gewehrt hat. Er war gegen Hitlers Regime und hat dies gezeigt, obwohl es sehr gefährlich war und er hätte sterben können.“

Luka (10c):

„Friedrich Muckermann kritisierte den antichristlichen Charakter des Nationalsozialismus. … Obwohl Friedrich Muckermann wusste, dass öffentliche Kritik gegen den Nationalso-zialismus mit seinem Leben bestraft werden könnte, kritisierte er jahrelang den National-sozialismus mit den Zeitschriften „Der Gral“ und „Der deutsche Weg“. Er nahm das Risiko in Kauf, um deutlich zu machen, dass man den Nationalsozialismus nicht unterstützen darf. Friedrich Muckermann rief die Christen zum Widerstand auf.“

Alicia (10b):

„Es beeindruckt mich, dass er immer weiter gegen das NS-Regime kämpfte, obwohl seine Bücher verbrannt wurden und ihm ein Redeverbot erteilt wurde … Er versuchte den Christen klar zu machen, dass jeder schuldig ist, der den Nationalsozialismus unterstützt und somit auch an der Vernichtung des Christentums mitwirkt.“

Mario (10b):

„Was mich persönlich sehr beeindruckt, ist Friedrich Muckermanns Durchhaltevermögen. Er hatte ein Ziel, auf welches er hingearbeitet hat. Obwohl so viel passiert ist, hat er nicht aufgegeben.“

Tim (10c):

„Am meisten beeindruckt mich Friedrich Muckermann durch die Opferung eines normalen Lebens. Er entschied sich für ein Leben auf der Flucht vor den Nazis, um seine Kritik zu üben. … Anstatt seine Kritik zu üben, hätte er auch schweigen und ein relativ normales Le-ben führen können.“

Carlotta (10c):

„Ich finde seine Worte ‚Wer in einer Armee, die sich durch einen sogenannten Eid in den Dienst des Rassismus stellt, kämpft, der kämpft für die Fahnen der Hölle‘ sehr bemerkens-wert.“

Sarah (10b):

„Es ist erstaunlich, dass Friedrich Muckermann europaweit unterwegs war, um Vorträge zu halten. Seine Vorträge bewegten viele Menschen.“

Luke Hauser (10c):

„Muckermann ist uns ein Vorbild, da er uns zeigt, wie wichtig es ist, für das, an was man glaubt, zu kämpfen und es zu verteidigen.“

Darius (10c):

„Muckermann hätte nach Amerika fliehen und ein friedliches Leben führen können, dennoch ist er in der Nähe von Deutschland geblieben, um Widerstand zu leisten. … Muckermann zeigt mir, dass man nie vor seinen Problemen wegrennen sollte. Deshalb könnte er für unsere heutige Zeit noch ein Vorbild sein.“

Alberta (10c):

„Friedrich Muckermann ist … ein Vorbild, da er ein Verteidiger der Weimarer Republik war. Aus diesem Grund können wir heute in einer freiheitlichen Demokratie leben.“

Lukas (10c):

„Muckermann zeigt uns, dass man nie aufgeben sollte, auch wenn man einer Minderheit angehört.“

Maria (10b):

„Ich denke, wir alle sollten so mutig und selbstlos wie Muckermann sein oder zumindest genauso für andere einstehen, wie er es getan hat.“

Loreen (10c):

„Friedrich Muckermann ist ein Vorbild dafür, dass wir auch anderen Leuten helfen sollen und dafür vielleicht Opfer bringen müssen.“

Dr. Martin Krieger

Fotos: Loreen / Dr. Martin Krieger