Wie kamen Sie auf die Idee, das Buch zu schreiben?

Ein Gespräch der 6ab Religion mit der jüdischen Zeitzeugin der zweiten Generation Petra Kunik

„Der geschenkte Großvater“ heißt die Lektüre der 6ab Religion zum Thema Judentum. Welche Feste das jüdische Mädchen Petra, geboren in Frankfurt kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, gerne feiert, welche Freuden und welche weniger schönen Momente sie mit ihren Eltern, ihrer Haushälterin Erna und vor allem mit ihrem „Seide“, dem geschenkten Großvater erlebt, haben die Mädchen und Jungen in den letzten Wochen gelesen. 

Viele Fragen haben die Schüler*innen dabei beschäftigt – auch nach der Autorin des Buches. Jene lebt noch immer in Frankfurt. Petra Kunik ist Schauspielerin, Autorin mehrerer Bücher, Vorsitzende der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Teil des Egalitären Minjan in der Synagoge – und jüdische Zeitzeugin der zweiten Generation. So besucht sie Schulklassen – gerne, wie sie der 6ab versichert – um über ihr jüdisches Leben heute zu berichten. Viel erfuhren die Schüler*innen darüber, wie in Frankfurt auf einzigartige Weise unterschiedliche Glaubensrichtungen des einen Judentums unter dem Dach einer Synagoge beten, die eigentlich drei Synagogen beinhaltet. Welche Feste Petra Kunik besonders gerne feiert und warum, welche sie demnächst feiert und warum es so schwierig und nicht unumstritten ist, zum Judentum zu konvertieren wurde gefragt und beantwortet.

Aber auch die Familie Petra Kuniks und die Frage, wer außer den im Buch beschriebenen Personen noch dazugehört, interessierte die Schüler*innen sehr. Auch das Buch als solches und seine Entstehung faszinierten. Denn es ist durchaus eine spannende Geschichte, wie Petra Kunik eigentlich auf die Idee kam, „Der geschenkte Großvater“ zu schreiben – und Wege zu einem Buch scheinen so individuell zu sein wie die Fragen, die es bei den Leser*innen auslöst. Nachdem Petra Kunik noch mit einer Schülerin gemeinsam eine Stelle aus dem Alten Testament vorgetragen hatte, die demnächst in der Tora als eine Lesung an der Reihe sein wird und sich mit einem rezitierten Gedicht verabschiedet hatte, war die kurzweilige Stunde leider vorbei. 

„Ich fand es cool, weil man viel Neues gelernt hat.“, subsummierte ein Mädchen aus der 6ab und bekam prompt die mitschülerliche Zustimmung.